Deutsch-portugiesisches Trio feiert „Neunzigjähriges“ in Geraer Unternehmen
Jeweils 30 Jahre sind Mike Kirchhoff, Fernando Pinto da Silva und Ricardo Pereira nun schon im selben Baubetrieb tätig. Länger dabei ist nur der 75-jährige Firmengründer.

Marcel Hilbert
Gera.
Dass sie einmal 30 Jahre ununterbrochen im selben Betrieb arbeiten würden, das hätten sie sich alle drei eher nicht vorstellen können. Nachdem der gelernte Industriemechaniker Mike Kirchhoff bereits 1994 auf Arbeitssuche bei der Langenberger Hofmann Betonbau GmbH angeheuert hatte, stießen Anfang 1995 auch Ricardo Pereira und Fernando Pinto da Silva zu dem Unternehmen.
Portugiesen kommen nach Kündigung zur Geraer Firma
Beide sind Portugiesen und damals eigentlich nur ins europäische Ausland ausgeschwärmt, um Geld zu verdienen, aber nicht, um irgendwann in Gera sesshaft zu werden. Die beiden Zimmerer lernten sich erst in Deutschland kennen, als sie in Frankfurt erfahren hatten, dass ihr Arbeitsort künftig Gera ist. Ricardo Pereira war zuvor schon ein halbes Jahr in Berlin, Fernando Pinto da Silva in der Schweiz. Bei einer Kündigungswelle verloren beide ihre Arbeit in einem großennBauunternehmen. „Wir haben in der Zeitung einen Artikel gelesen, dass Hofmann Betonbau Leute sucht, und haben uns beworben“, sagt Fernando und sein Kollege ergänzt: „Am Freitag waren wir da und sie sagten uns, dass wir gleich Montag anfangen können.“ Die Sprache sei anfangs schon ein Problem gewesen, aber man habe sich trotzdem zu verständigen gewusst. Deutsch lernten beide privat, ohne Kurse. Ob die Kollegen auch Portugiesisch lernten: „Nein, wir sind in Deutschland, also müssen wir Deutsch lernen“, sagt Fernando, den der ein oder andere Geraer sicher durch sein Fahnenmeer im Garten in der Gagarinstraße bei großen Fußballturnieren kennt. Firmengründer Thomas Hofmann, inzwischen 75 Jahre alt, ist stolz auf und dankbar für die langjährigen Kollegen. „Alle drei sind immer einsatzbereit, auch außerhalb der normalen Arbeitszeiten.“ Und sie seien vielseitig einsetzbar, würden sich auch Sachen zutrauen, die sie nicht alltäglich machen. Sein Co-Geschäftsführer Christian Voigt ergänzt: „Solche langen Betriebszugehörigkeiten wird man nicht mehr so oft erleben, das ist nicht mehr so in Mode, so lange bei einem Unternehmen zu arbeiten.“ Man sei immer offen für ausländische Mitarbeiter, habe neben den guten Erfahrungen mit den beiden Portugiesen aber auch andere Erlebnisse gehabt, wo es nicht gut ging, sagt Thomas Hofmann, der die Firma 1990 von der Treuhand kaufte und als GmbH mit zunächst 50 Mitarbeitern neu gründete. Heute sind es 27 Beschäftigte in einem insgesamt beständigen Team.
Mitarbeiter fühlen sich „Wie eine kleine große Familie“
„Das ist wie eine kleine große Familie“, sagt Mike Kirchhoff, auch, wenn man inzwischen nicht mehr so häufig in der Freizeit gemeinsam unterwegs ist, wie früher. „Die lange Zugehörigkeit und der große Erfahrungsschatz, das wird schon anerkannt und respektiert von den jungen Kollegen“, sagt Kirchhof. Der Langenberger ist Vorarbeiter im Bereich Bewehrung, also die Verstärkung von Betonteilen mit Stahl, aber bei Bedarf auch als Staplerfahrer und Schlosser im Einsatz. Der 50-Jährige wird von den drei Betriebsjubilaren wohl noch am längsten arbeiten müssen. Ob Fernando mit seinen 55 Jahren noch zehn Jahre dabei bleibt, das könne er nicht sagen, weil es auf verschiedene Faktoren ankommt, vor allem die Gesundheit. Fest steht dagegen für ihn „zu 99 Prozent“, dass er nach seinem Berufsleben nach Portugal zurückkehren wird, wo ein eigenes Haus auf ihn wartet. Seinen Chef hatte er dort auch schon zu Besuch. Ricardo (54) will dagegen in Gera bleiben, „ich habe meine Familie hier gegründet“, erzählt der Wahl-Debschwitzer. Er ist weiterhin als Zimmerer, auch für filigrane Schalungsarbeiten, tätig, während sein Landsmann inzwischen als Betonbauer auch große Arbeiten meistert. Alle drei haben neben einer Urkunde für 30 Jahre im Betrieb auch ein finanzielles Dankeschön erhalten, sagt Thomas Hofmann.
Hofmann Beton wird Mitglied im Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Sachsen/Thüringen e.V.

Seit dem 1. September 2024 ist Hofmann Beton stolzes Mitglied des Fachverbands Beton- und Fertigteilwerke Sachsen/Thüringen e.V. Durch die Mitgliedschaft stärkt das Unternehmen seine Vernetzung in der Branche und profitiert von einem intensiven Austausch über Innovationen, Qualitätsstandards und branchenspezifische Entwicklungen.
Als Teil des Fachverbands setzt Hofmann Beton weiterhin auf höchste Standards in der Produktion von Betonbauteilen und Fertigteilen. Die Zusammenarbeit mit dem Verband ermöglicht es, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und aktiv an der Weiterentwicklung der Beton- und Fertigteilbranche in der Region mitzuwirken.
Hofmann Beton freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit und die Chancen, die sich durch die Mitgliedschaft bieten, um die eigenen Prozesse und Produkte weiter zu optimieren.
SPENDE statt GESCHENKE
Hofmann BETON spendet dem Schlupfwinkel

WIE IMMER wurden wir auch dieses Jahr aufgrund der schnelllebigen Zeit von der Vorweihnachtszeit überrascht. Aber nicht WIE IMMER wollten wir dieses Jahr etwas für unser aller Zukunft tun und einem gemeinnützigen Zweck spenden. Da fiel uns der Schlupfwinkel und Sorgentelefon Gera e.V. ein, welcher als Fachberatungsstelle im Kinder- und Jugendschutzdienst wirkt. Unser Geschäftsführer Herr Voigt traf sich zur Spendenübergabe am 21.11.2024 im Schlupfwinkel in Gera-Lusan und wurde von Frau Göldner herzlich empfangen und zu einer Roomtour eingeladen. Bei interessanten Gesprächen mit Mitarbeitern haben wir einen guten Eindruck von der Arbeit und auch den Sorgen und Nöten des Schlupfwinkels erhalten und können sagen, dass sich jeder gespendete Euro gelohnt hat. Unsere Spende wird übrigens für den Einbau von Fensterrollläden genutzt, um die Wärmedämmung im Sommer sowie die Verdunklungsmöglichkeiten für den Tagschlaf bei Kleinkindern zu verbessern.
Hart(näckig) wie Beton:
Warum ein Geraer Unternehmer mit 75 nicht ans Aufhören denkt

Angelika Munteanu
Gera.
Ein Firmenchef aus Gera erzählt, wie er sein Unternehmen in der Baubranche durch Höhen und Tiefen gebracht und es zum deutschlandweit gefragten Zulieferer gemacht hat „Mir macht meine Arbeit einfach Spaß“, sagt Thomas Hofmann. Ans Aufhören denkt der Chef von Hofmann Beton deshalb noch lange nicht. Auch nicht mit 75. Den großen Geburtstag hat er im Urlaub verbracht, in Frankreich, gemeinsam mit seiner Frau, und fernab vom Arbeitsalltag. „Da nehme ich auch kein Diensthandy mit und bin dann auch mal ganz privat“, sagt Hofmann. Hofmann ist sich sicher, dass auch in seiner Abwesenheit die Firma gut weiterläuft. Die Nachfolge für das Geraer Beton-Werk, das er im Jahr 1990 gegründet hatte, hat er längst gesichert. Der Diplom-Ingenieur Christian Voigt ist seit seit zwei Jahren neben ihm Geschäftsführer und hat inzwischen den Großteil der Gesellschafteranteil am Unternehmen übernommen. Mit dem Ziel, dass er den Betrieb eines Tages komplett übernehmen wird. „Ein erfahrener Mann aus der Baubranche, der bei einem unserer Kunden zuvor Bauleiter gewesen ist“, sagt Hofmann. Er selbst konzentriere sich jetzt vorwiegend auf das Controlling.
Seit 1990 durch Höhen und Tiefen manövriert
Thomas Hofmann hat sein Unternehmen über die Jahrzehnte durch viele Höhen und Tiefen gebracht. Nach dem Bauboom nach der Wende dann die Flaute Ende der 1990er Jahre, Finanzkrisen und jetzt die neuerliche Flaute in der Branche, nachdem die Preise fürs Bauen extrem in die Höhe geschnellt sind. „Wir sind nur Zulieferer und damit abhängig von den Auftraggebern“. Das kleine Unternehmen am Bahnhalt in Gera-Langenberg hat sich deshalb auf Spezialprodukte und Nischenbereiche aus Gussbeton und Transportbeton spezialisiert. Maßgeschneiderte Einzelanfertigung, abgestimmt auf die besonderen Wünschen der Abnehmer und Vorstellungen der Architekten.
Treppe aus Gera für den „Grünen Bunker“ in Hamburg
Mit seinen Spezialprodukten hat sich Hofmann Beton längst einen Namen in der Branche gemacht – bundesweit. Für den „Grünen Bunker“, die neue Attraktion in Hamburg, sind die letzten Treppen beim Spezialhersteller in Gera-Langenberg gefertigt worden. Vom Naturschutzbund NABU habe es einen Auftrag gegeben für sogenannte Amphibien-Bassins, die in den Wäldern nahe Gera eingebaut werden als Raum für Frösche, in denen sie sich ungestört fortpflanzen und entwickeln können.
Lieferant für Wohnungsunternehmen in ganz Thüringen
Vor allem aber sind maßgefertigte Betonteile aus Langenberger Produktion an Häusern und anderen Bauwerken in Gera, Ostthüringen, ja in ganz Thüringen zu finden. So mancher bei Plattenbau-Sanierungen auch in Gera vorgesetzte Fahrstuhlschacht aus Beton ist bei Hofmann gefertigt worden. „Die Bauleiter vor Ort sind froh, wenn sie für einen Schacht in Etagenhöhe die Fertigteile von uns bekommen, die sie nur noch zusammensetzen brauchen, das spart Zeit und macht das Bauen effektiv“, sagt Thomas Hofmann.
Vor gut zehn Jahren waren in dem Geraer Betrieb die Fialtürme für den Marstall bei der Denkmalsanierung gegossen worden. Inzwischen gibt es im Altenburger Land auch neue Balkons aus Gera an sanierten Wohnhäusern. „Eigenheimbauer wie auch Wohnungsunternehmen, die ihre Häuser sanieren, gehören zu unseren wichtigen Partnern“, sagt Thomas Hofmann. Und so finden sich an Bauwerken nicht nur in Gera, sondern auch in Jena, Weimar und Erfurt speziell gefertigte Betonteile wie Treppen oder Balkons aus dem Werk in Gera-Langenberg. Für den Neubau an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach direkt an der Siemensstraße kommen die Lisenen für Fenster aus der unweit entfernten Geraer Produktionsstätte.
Um die Spezialaufträge erfüllen zu können, hat das kleine mittelständische Unternehmen in den vergangenen Jahren viel investiert: in moderne Produktionstechnik und in die fachliche Bildung der 27 Mitarbeiter, die drei Auszubildenden eingeschlossen. „Bei unseren Produkten geht es um Präzision auf den Millimeter“, sagt Hofmann. Dafür brauche es sowohl qualifizierte Betonbauer wie auch Zimmerleute, die die Formen für den Gussbeton bauen. Es könne sein, da bei komplizierten Architekturen jedes Betonteil anders ist. Wenn es sehr kompliziert wird, lässt das Geraer Unternehmen die Formen in „3D“ drucken. Auch das Werksgelände in optisch auf einen ansehnlichen Stand gebracht worden: mit neuem Anstrich, einem Springbrunnen auf dem Hof und einer Baumallee an der Straße, samt Sitzgruppe mit Tisch aus Beton, als gefällige Grundstücksgrenze. Fast ein Wohlfühlort am Bahngelände. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass der jetzt 75-jährige Firmenchef Thomas Hofmann noch lange nicht ans Aufhören denkt.
Besuch vom Rotary Club Gera

Am 20.03.2024 hatten wir einige Mitglieder vom Rotary Club Gera zu Gast. Der Erfahrungsaustausch wurde im Anschluss durch interessante Gespräche während einer Werksführung abgerundet.
Mit Bravur bestanden!
Wir sagen Glückwunsch

Im Schulungszentrum der Materialforschungs- und Prüfungsanstalt (MFPA) Weimar in Apolda hat der Mitarbeiter von Hofmann Beton, Oliver Bieber, eine intensive Schulung in Betontechnologie absolviert. Oliver, der Produktionsleiter des Unternehmens, widmete sich vier Wochen lang einem 155-stündigen Lehrgang als Betontechnologe.
Die Schulung, die darauf abzielte, Olivers betontechnologische Kenntnisse zu erweitern und mit dem begehrten "E-Schein" abzuschließen, ergänzte sein bereits vorhandenes Wissen und stärkte seine Fähigkeiten in der Planung und Ausführung hochwertiger Betonbauteile. Als Inhaber des "E-Scheins" wird Oliver nun als das "betontechnologische Gewissen" des Unternehmens Hofmann Beton angesehen.
Die abschließende Prüfung vom Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e. V. fand am 8. Februar 2024 statt, wobei Oliver mit einem herausragenden Ergebnis von 94% belohnt wurde.
Wir gratulieren Oliver zu seiner beeindruckenden Leistung und freuen uns darauf, seine neuen Fähigkeiten und Kenntnisse in zukünftigen Projekten einzusetzen.